Besuch der Atemschutz-Übungsstrecke der Bergbau-Berufsgenossenschaft

Auf Einladung der Werkfeuerwehr der K+S Kali GmbH waren wir (zehn Kameraden) am vergangenen Samstag zusammen mit fünf Kameraden der Werkfeuerwehr in der Atemschutzübungsstrecke des Zentralen Grubenrettungswesens der Bergbau-Berufsgenossenschaft in Clausthal Zellerfeld.

Ausgelegt ist die Übungsstrecke eigentlich für Grubenwehren. Diese müssen unter Tage auf ihrem Weg zum Einsatzort unter Umständen weite Strecken zurücklegen und sich ihren Weg zu einer möglicherweise verschütteten Person erst freiräumen. Deshalb werden dort als umluftunabhängige Atemschutzgeräte sogenannte Regenerationsgeräte verwendet. Bei diesen wird das ausgeatmete Kohlendioxid in einem Filter chemisch gebunden, der verbrauchte Sauerstoff aus einer mitgeführten Sauerstoffquelle ergänzt und somit die gleiche Luft immer wieder geatmet. Dadurch können Einsatzzeiten von bis zu vier Stunden erreicht werden.
Bei den Feuerwehren dagegen werden üblicherweise sogenannte Pressluftatmer verwendet, bei denen normale Atemluft in komprimierter Form mitgeführt wird. Hiermit beträgt die durchschnittliche Einsatzzeit, je nach Schwere der Arbeit und damit verbundenem Luftverbrauch, etwa 30 Minuten.
Somit ist auch die Übungsstrecke des Grubenrettungswesens mit einer Gesamtlänge von ca. 240 Metern um einiges länger und anspruchsvoller als die üblichen Übungsstrecken der Feuerwehren. Mitglieder einer Grubenwehr müssen während des jährlichen Leistungsnachweises mit ihren Regenerationsgeräten neben 15 Minuten Radfahren, einem Pensum am Schlaghammer und an der Endlosleiter im Arbeitsraum auch diese Übungsstrecke mehrfach durchqueren. Für uns blieb es aufgrund der begrentzten Einsatzdauer der Pressluftatmer bei einer Durchquerung der Strecke unter Atemschutz und einem Aufenthalt im Arbeitsraum.

Um unsere Einsatzkleidung nicht zu sehr zu verschmutzen oder gar zu beschädigen wurde zuerst Schutzkleidung samt Helm, Handschuhen und Knieschonern ausgeteilt. Danach wurde, da die meisten Kameraden zum ersten Mal in dieser Strecke waren, ein erster “Kennenlerndurchgang” ohne Nebel und Atemschutzgerät gemacht. Hierbei konnten wir einen ersten Eindruck, von dem was uns im späteren “richtigen” Durchlauf erwarten wird, gewinnen. So mussten beispielsweise mehrere Röhren, teilweise mit leichter Steigung oder Gefälle durchkrochen und durch winzig erscheinende Öffnungen oder über Hindernisse geklettert werden.
Zu dem darauffolgendenden eigentlichen Durchgang wurde die Übungsstrecke aufgeheizt und komplett vernebelt (man konnte stellenweise wirklich die Hand vor Augen nicht mehr sehen). Die vielen beim Kennenlerndurchgang schon schwer zu überwindenden Hindernisse stellten sich nun mit Atemschutzgerät und fast ohne Sicht als noch schwieriger zu bezwingen dar. So bedarf z.B. eine mehrere Meter Lange Röhre mit nur 50cm Durchmesser auch schon ohne sperriges Atemschutzgerät einiger Anstrengung um sie zu durchqueren. Mit Gerät auf dem Rücken waren sie dann teilweise schon fast unüberwindbar. Einige Kameraden entschlossen sich dementsprechend auch die Atemschutzgeräte vor sich her statt auf dem Rücken durch oder über einige Hindernisse zu transportieren.
Wer danach noch Atemluft und überschüssige Energie loswerden wollte, konnte dieses im Arbeitsraum an Schlaghammer und/oder Endlosleiter tun.

Bevor wir gegen halb zwölf die Heimreise antraten, konnten wir die verbrauchte Energie bei einem Frühstück gemeinsam mit dem Ausbilder der Atemschutzstrecke wieder auftanken.

Wir bedanken uns nochmals bei der Werkfeuerwehr der K+S Kali GmbH für die Gelegenheit diese interessante Übungsstrecke besuchen zu können und natürlich für das ausgiebige Frühstück.

Vor dem Gang durch die Übungsstrecke wurde, bereits in der geliehenen Schutzkleidung, den Anweisungen des Ausbilders zugehört.
Auch ohne Atemschutzgerät schon verdammt eng so eine Röhre…
…aber auch im Rest der Strecke war aufrechtes gehen selten möglich…
…oder die Öffnungen fast schon zu schmal.
Die verschiedenen Etagen sind über Leitern erreichbar.
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